Rund 650 000 Republik-Anhänger flüchteten ins Ausland, zudem sollen etwa 30 000 Babys regimekritischer Mütter verschleppt worden und als „roter“ Nachwuchs von rechtskonservativen Franco-Getreuen zwangsadoptiert worden sein.Spaniens heutiger Regierungschef Mariano Rajoy, in dessen konservativer Volkspartei sich immer noch Anhänger des Franco-Regimes tummeln, lehnt es ab, den Franco-Opfern die Hand zu reichen. Dass Menschen, die „sich damals freiwillig den deutschen Faschisten angeschlossen und im Vernichtungskrieg in Osteuropa an deren Seite gekämpft“ haben, finanziell unterstützt werden, findet er völlig unverständlich.Heldenplatz.
Walter Haubrich, Karin Schneider-Ferber, in: Geschichte 2/2001, S. 40 f.Presseartikel zur Umbettung Francos, in: welt.de, vom 21. Die ermordeten „roten“ Republikaner hingen sind bis heute für die konservative spanische Regierung tabu.Etwa 400 000 Franco-Gegner wurden übrigens vom Regime nach dem Krieg in Arbeitslagern und Gefängnissen interniert, viele von ihnen erlitten Folter. Zunächst blieben der Premier Unter dem Eindruck von Massendemonstrationen und auf nachdrückliches Verlangen des Königs reichte Arias schließlich seinen Rücktritt ein. Mit dem Ergebnis, dass die Angehörigen nun auf eigene Faust auf Gräbersuche gehen und eventuelle Ausgrabungen selber bezahlen müssen. UN-Sonderberichterstatter Pablo de Greiff, der vor einem Jahr untersuchte, wie es in Spanien um die Vergangenheitsbewältigung steht, war schockiert: „Der Ort stellt für sich schon eine Verherrlichung des Franquismus dar.“ Und: „Solange sich im Zentrum des Monuments das mit Blumen geschmückte Grab des Diktators befindet, kann man sich dies nur schwer als Ort des Friedens und der Versöhnung vorstellen.“Während der Staat die Erhaltung der Franco-Gedenkstätte sogar mit Steuergeldern finanziert, werden die Opfer der Diktatur, ihre Nachfahren und Angehörigen ignoriert. 40 Jahre nach Francos Tod : Die Vergessenen. 1978 nahm die spanische Bevölkerung mit 88%iger Mehrheit die Am 23. Forderungen nach offiziellen Untersuchungen, nach Wiedergutmachung und strafrechtlicher Aufarbeitung schmettert Rajoy mit dem Hinweis auf ein 1977 erlassenes Amnestiegesetz ab. Rund 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Madrid steht das augenfälligste Symbol dafür, dass es Spanien noch nicht geschafft hat, den Schatten Francos abzuschütteln: Dort befindet sich im „Tal der Gefallenen“ die gigantische Franco-Gruft, welche – nicht nur – ein Wallfahrtsort für Alt- und Neonazis aus ganz Europa geworden ist, auch an diesem 20. Für diejenigen Spanier, die im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Wehrmacht in Russland kämpften, flossen seit einem Vertrag mit der Adenauer-Regierung 1962 Gelder in Millionenhöhe nach Spanien. Entsprechend gering war der Spielraum des Es war keine leichte Aufgabe für Juan Carlos, die Transition Spaniens durchzuführen. Jedoch profitierte Spanien bald von einer Errungenschaft Francos: Er hatte es geschafft durch seine Diktatur für politische Stabilität zu sorgen, was nach den Zeiten der ständigen Regierungswechsel längst überfällig war. Es war keine leichte Aufgabe für Juan Carlos, die Transition Spaniens durchzuführen. Nach wirtschaftlichem Niedergang zuvor, kam es in den 60er Jahren zu einem Aufblühen der Wirtschaft, …
In der schwierigen Übergangszeit zwischen dem Ende der Diktatur und dem Beginn der Demokratie war eine Generalamnestie vereinbart worden, die allen Tätern Straffreiheit zusicherte und bis heute dafür sorgt, Die Generalamnestie widerspricht freilich dem internationalen Völkerrecht, demzufolge Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht durch einen derartigen generellen Straferlass ausradiert werden können. Geschweige denn, nach den Toten zu suchen – damit diese endlich eine würdevolle Ruhestätte bekommen. Damit begann die Diktatur in Spanien, nach ihrem Anführer Franco auch Franquismus genannt. Doch der Vorschlag von UN-Sonderberichterstatter Pablo de Greiff, endlich eine unabhängige Wahrheitskommission in Spanien ins Leben zu rufen, wurde von Regierungschef Rajoy geflissentlich überhört. Während sein Grab zur Pilgerstätte für Alt- und Neonazis wird, wird den Opfern seines Regimes bis heute die Anerkennung verweigert. Ihre „Plattform gegen die Straflosigkeit“ kämpft dafür, dass die Toten nicht vergessen werden und endlich eine Geste der Wiedergutmachung erfahren. Für den Linken-Abgeordneten Andrej Hunko ein Skandal. Der ewige Diktator: Francisco Franco (links) regierte Spanien von 1939 bis 1975. Genauso wie vor einigen Monaten die Forderung des UN-Menschenrechtskomitees, „das Amnestiegesetz aufzuheben“. Zunächst blieben der Premier Carlos Arias Navarro – der ausdrücklich kundtat, den Franquismus weiterführen zu wollen – und seine Regierung im Amt (Arias war seit dem Jahreswechsel 1973/74 im Amt). Oktober 2019 Das Bild stammt wohl aus dem Jahr 1975.
Und dessen Menschenrechtsverbrechen, denen zehntausende Regimegegner zu Opfern fielen, weder aufgeklärt noch gesühnt wurden – weshalb das UN-Menschenrechtskomitee Spanien nun scharf kritisierte. Oktober 1993 von Walther Bernecker (Herausgeber), Carlos Collado Seidel (Herausgeber) Alle Formate und Ausgaben anzeigen Andere Formate und Ausgaben ausblenden. „Wir wollen, dass endlich die Opfer anerkannt und die Familien entschädigt werden“, rufen die Demonstranten, die sich jeden Donnerstag auf dem Madrider Platz Puerta del Sol einfinden.